Wir verwenden mit unserem Internetauftritt sog. Cookies. Cookies sind kleine Textdateien oder andere Speichertechnologien, die durch den von Ihnen eingesetzten Internet-Browser auf Ihrem Endgerät ablegt und gespeichert werden. Durch diese Cookies werden im individuellen Umfang bestimmte Informationen von Ihnen, wie beispielsweise Ihre Browser- oder Standortdaten oder Ihre IP-Adresse, verarbeitet. 

Siehe dazu unsere Datenschutzerklärung

 

Ein Mann, eine Bühne. Mit ganz viel Charme gewann Dieter Nuhr die Herzen seines Publikums am Freitagabend bei uns in der EWS Arena.

Kaum jemand kann Satire so gut wie Dieter Nuhr. Und viel braucht er dazu auch nicht. Nur eine schlichte Bühne und ein Mikrofon. Einen Abend lang begeisterte der Kabarettist die rund 2.600 Besucher mit der perfekten Mischung aus Stand-Up Comedy und Satire, harmonisch in Einklang gebracht durch gekonnte Pointen anstatt mit großem Aufgebot - wie manche seiner Kollegen es bevorzugen.

In seinem neuen Programm „Nur Nuhr“ behandelt Nuhr vor allem aktuelle Themen, die momentan zu Hauf in den Medien zu finden sind:
Die Forderung einer Grünen-Abgeordneten nach verstaatlichtem „Sex auf Rezept“ für Behinderte etwa („Da frag ich mich: Wer will schon Sex mit Beamten?“); die Rechten in Mecklenburg-Vorpommern, denen die Flüchtlinge zutiefst suspekt sind („Die entziehen sich ihrer Diskriminierung durch Abwesenheit, das ist perfide“); oder auch die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr („In Sachsen-Anhalt steht noch eine Gulaschkanone, dort kann man die Dschihadisten mit Schweinefleisch beschießen“) waren hier nur ein Teil, der Dieter Nuhr an diesem Abend Grund zum Lästern gab.
Auch wenn manche Themen überhaupt nicht zum Lachen schienen, durch seine satirischen Darstellungen und einem verschmitzten Lächeln im Gesicht dazu, konnten die Besucher gar nicht anders, als mit dem Kabarettisten  mit zulachen.  Desweiteren kam des Künstlers Lieblingsthema auf: Der „Geschlechterkrempel“, der dem Satiriker gehörig auf die Nerven geht, was in seinem Programm nicht zu überhören war. Im Verlauf des Abends lief der 55-Jährige zu Hochform auf. Etwa wenn Worte wie „gestört“ oder „behindert“ aussortiert und aus "Verhaltensauffälligen" „Verhaltensoriginelle“ werden. Über wohlgemeinte Sprachpädagogik der Sprachwächter und Spießer regt sich Nuhr eben schon mal auf. Gelacht wurde dennoch viel.

 Bei all der Komik kam aber auch eine Botschaft für "den kleinen Mann" mit, nämlich: „Die Welt ist ein erheblich besserer Ort geworden, sie war noch nie so friedlich – worüber regen wir uns eigentlich ständig auf?“ Dazu riet der Kabarettist den Therapiewilligen zu Deeskalation und Entspannung, einem Zustand, der wiederum nur mit medialer Askese zu erreichen sei.

Letztendlich lieferte Dieter Nuhr einen gut dreistündigen Abend gefüllt mit Ironie und Humor, der dennoch zum Nachdenken anregte.

Zurück